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Artikel / Berichte

Im Test: Event-Decks Rückkehr nach Ravnica
Magic Karten Beobachtungsliste 
magicspielen.de Team
31.10.2012
Das richtige Deck, sofort!
Wizards of the Coast waren mal wieder so freundlich, uns je ein Testexemplar der neuen Event-Decks zukommen zu lassen. Wir sind dankbar für den Spielspaß und ihr könnt hoffentlich etwas mit den folgenden Informationen anfangen!


Beide Decks findet ihr ab sofort im Laden eures Vertrauens. Im Packungsumfang enthalten ist jeweils ein spielfertiges 60-Karten-Deck und ein 15-Karten-Sideboard, perfekt geeignet für den unkomplizierten Einstieg und etwa für eine direkte Teilnahme beim FNM. Außerdem gibt's einen Würfel, eine schicke Box und Flyer mit vielen Tipps zu Magic im Allgemeinen und den Decks im Speziellen. Die beinhalten Karten aus allen standardlegalen Sets, der Fokus liegt aber natürlich klar auf dem neuesten, auf Rückkehr nach Ravnica.


Vernichten und Wüten

Beim Deck „Vernichten und Wüten“ ist das Glück mit den kriminellen Wahnsinnigen (auch bekannt als die Rakdos-Gilde)! Oger, Vampire, Teufel, Schamanen und Berserker fallen in feindliches Gebiet ein, während du ihren Vorsturm mit Salven prasselnden Unheilsfeuers deckst.


1 Dragonskull Summit
13 Mountain
2 Rakdos Guildgate
8 Swamp

2 Hellhole Flailer
3 Knight of Infamy
2 Lightning Mauler
4 Rakdos Cackler
4 Rakdos Shred-Freak
3 Rix Maadi Guildmage
2 Stonewright
2 Stromkirk Noble


2 Brimstone Volley
1 Devil's Play
1 Mizzium Mortars
1 Nightbird's Clutches
4 Pillar of Flame
1 Rakdos Charm
4 Searing Spear

Sideboard:

2 Brimstone Volley
3 Duress
2 Electrickery
2 Faithless Looting
1 Grafdigger's Cage
2 Murder
2 Ultimate Price
1 Vexing Devil


Mit acht Kreaturen für den ersten Zug und zwölf für den zweiten legt dieses Konstrukt ein atemberaubendes Tempo vor. Dass einem in einem längeren Duell trotzdem nicht die Puste ausgeht, dafür sorgen vor allem die aktivierten Fähigkeiten von Rix Maadi Guildmage und Stonewright sowie in geringem Maße die Rückblende von Devil's Play und Nightbird's Clutches. Die Feuerkraft von Brimstone Volley und jeweils Komplettsätzen an Pillar of Flame und Searing Spear lässt allerdings keinen Zweifel, dass ein längeres Duell nur bedingt zum Plan gehört und dass ein Gegner sich schon arg anstrengen muss, um einem ein solches abzunötigen. Der große Vorteil dieser Karten liegt derweil darin, dass sie ebenso gut dafür geeignet sind, feindliche Blocker aus dem Weg zu räumen, wie auch letzte Restlebenspunkte zu beseitigen.


Mit welchen geringen Mitteln hier ein absolut funktionsfähiges Deck auf die Beine gestellt wurde, ist wirklich beeindruckend. Das liegt in erster Linie am gewöhnlichen Rakdos Cackler, welcher eine der stärksten 1-Mana-Kreaturen aller Zeiten darstellt. Im Block ist er zwar schlecht, aber Blocken ist nun mal einfach nicht der Plan. Doch auch auf den seltenen Stromkirk Noble wurde keineswegs verzichtet. Will man dieses Deck aufwerten, wären weitere Exemplare von ihm definitiv anzuraten!


Kriechen und Erobern

Wer hat Angst vor kleinen kriechenden, glitschigen Dingen? Nicht die Golgari-Gilde! Mit dem Deck „Kriechen und Erobern“ befehligst du einen ansehnlichen Ungezieferschwarm, mit dessen Hilfe du die Kontrolle übers Spiel an dich reißt und unter dem du deine Feinde begräbst.


4 Evolving Wilds
8 Forest
3 Golgari Guildgate
1 Grim Backwoods
7 Swamp
1 Woodland Cemetery

2 Daggerdrome Imp
3 Dawntreader Elk
1 Deadbridge Goliath
1 Disciple of Bolas
2 Dreg Mangler
4 Drudge Beetle
1 Druid's Familiar
3 Korozda Guildmage
2 Slitherhead
2 Trusted Forcemage
1 Ulvenwald Tracker
4 Vampire Nighthawk
1 Wolfir Silverheart


2 Golgari Charm
4 Tragic Slip
1 Ultimate Price
2 Victim of Night

Sideboard:

3 Bramblecrush
2 Duress
2 Ghost Quarter
4 Strangleroot Geist
1 Thragtusk
3 Vile Rebirth


Die Golgari lassen es etwas langsamer angehen als die Rakdos, aber auch hierbei handelt es sich vom Prinzip her um ein Haudraufdeck. Und die relative Langsamkeit ist keineswegs nur ein Nachteil, kommt man nämlich erst einmal in die Gänge, schlägt man hiermit bedeutend kräftiger zu. Dafür sorgen die zahllosen Verstärkungseffekte von Druid's Familiar, Trusted Forcemage, Wolfir Silverheart und Korozda Guildmage, von den ganzen Ausplündernkarten à la Drudge Beetle ganz zu schweigen. Egal ob +1/+1-Marken oder ein sonstiger Bonus, dergleichen lohnt sich selbstverständlich ganz besonders auf Daggerdrome Imp und Vampire Nighthawk. Gepumpte Kreaturen wirken zudem Wunder mit Ulvenwald Tracker und seine Ausplündernkreaturen kann man zur Not auch mit Disciple of Bolas oder Korozda Guildmage opfern; Selbiges macht sogar extraviel Spaß, wenn die zu opfernde Kreatur vorher einen Seelenbund mit Druid's Familiar oder Wolfir Silverheart eingegangen ist, welcher sich anschließend gleich nach neuen Partnern umsieht.


Das Deck steckt voller Kombinationsmöglichkeiten, wobei jeder Bestandteil aber nicht auf den anderen angewiesen ist und verschiedene Komplementäre hat. Je nach Situation kann es sinnvoll sein, trickreich zu kombinieren, jedoch wird man sich selten verzetteln. Im Zweifel kann eine 2/2-Kreatur im zweiten Zug gefolgt von Dreg Mangler dem Gegner nämlich auch einfach ganz klassisch Schläge verpassen, bis dieser Sterne sieht. Mehr Dreg Mangler, und falls verfügbar, mehr Wolfir Silverheart könnten dem Deck allerdings echt nicht schaden.


Fazit

An diesen Decks zeigt sich wieder einmal, dass sich aggressive Strategien mit viel weniger Aufwand sinnvoll umsetzen lassen. Beide laufen relativ reibungslos und können allein durch ihre Geschwindigkeit und aktive Natur Spiele selbst gegen solche Gegner stehlen, die weitaus ausgetüfteltere Kreationen ins Feld führen. Doch genau hier liegt natürlich der Denkfehler: Ein funktionierendes Aggrodeck benötigt eine sorgfältig konstruierte Manakurve, eine ausgewogene Mischung aus aktiven Karten und Verstärkern beziehungsweise Brandsprüchen, nicht zu viele reaktive Karten, einen konsequent zu Ende gedachten Plan – es ist keineswegs simpler, stupider oder weniger anspruchsvoll als andere Decks.

Diese beiden Beispiele demonstrieren zudem anschaulich, dass Aggro nicht gleich Aggro ist. Zwischen dem auf maximale Geschwindigkeit getrimmten Rakdos-Deck und dem auf Beständigkeit ausgerichteten Golgari-Deck liegen Welten! Beide haben ihr ganz eigenes Konzept und setzen es in die (mordsgefährliche) Tat um. Was auch immer euch eher zusagt, probiert es aus!