Hallo liebe Leser!
Willkommen zu einem neuen Artikel auf
magicspielen.de! Heute möchte ich an den
Sealed-Artikel von letztem Mal anknüpfen und mit euch über den Kartenpool sprechen, dem wir da gegenüberstanden, hier noch einmal aufgelistet:
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| 2 Zarichi Tiger 1 Debtor's Pulpit 1 Guildscorn Ward 4 Murder Investigation 1 Shielded Passage 1 Knight Watch 1 Frontline Medic 1 Court Street Denizen 1 Daring Skyjek 1 Syndic of Tithes 1 Assault Griffin 1 Guardian of the Gateless
1 Last Thoughts 2 Scatter Arc 1 Totally Lost 1 Hands of Binding
1 Midnight Recovery 1 Balustrade Spy 1 Dying Wish 1 Illness in the Ranks 1 Slate Street Ruffian 1 Lord of the Void 1 Devour Flesh 1 Death's Approach 2 Syndicate Enforcer
| | 3 Towering Thunderfist 1 Foundry Street Denizen 1 Skinbrand Goblin 2 Scorchwalker 1 Furious Resistance 1 Homing Lightning 1 Viashino Shanktail 1 Act of Treason 1 Firefist Striker 2 Warmind Infantry
1 Wildwood Rebirth 1 Verdant Haven 1 Predator's Rapport 1 Gyre Sage 1 Spire Tracer 1 Disciple of the Old Ways
1 Gruul Guildgate 1 Watery Grave 1 Stomping Ground 1 Boros Guildgate 1 Orzhov Guildgate
| | 1 Alms Beast 1 Bane Alley Broker 1 Urban Evolution 1 Drakewing Krasis 1 Hydroform 1 Dinrova Horror 1 Paranoid Delusions 1 Frenzied Tilling 1 Psychic Strike 1 Ground Assault 1 Executioner's Swing 1 Duskmantle Seer 1 Duskmantle Guildmage 2 Martial Glory 1 Skyknight Legionnaire 1 Arrows of Justice 1 Ordruun Veteran 1 Wojek Halberdiers
1 Riot Gear 2 Millennial Gargoyle 1 Skyblinder Staff 1 Razortip Whip 1 Prophetic Prism
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Zuerst aber ein Wort zu den aktuell verfügbaren Gilden. Ich kann hier leider nicht auf jeden Charm (zum Beispiel
Orzhov Charm), jeden Gildenmagier (zum Beispiel
Skarrg Guildmage) oder jede andere interessante Karte eingehen. Es reicht jedoch, einen Eindruck von den Gilden zu vermitteln, denn ich bin sicherlich nicht allwissend und kann mich bei einzelnen Karten mitunter auch gewaltig irren.
Gehen wir am besten nach dem Alphabet und fangen darum mit Boros an. Boros spielt sich traditionell sehr aggressiv und entsprechend viele gute kleine Kreaturen gibt es in der aktuellen Edition in Rot und Weiß. Die Gildefähigkeit Battalion (deutsch: Bataillon, witzig!) wird nur dann ausgelöst, wenn man mit mindestens drei Kreaturen angreift. Sobald ein Boros-Spieler allerdings diese magische Grenze überschreitet, spielt er auf einem ganz anderen Powerlevel, als man es im Limited gewohnt ist. Es ist vielleicht schlau, einen Zug lang lieber nicht anzugreifen, um die eigene Armee zu schonen, damit man im nächsten Zug dann Battalion auslösen kann. Umgekehrt ist es gegen Boros sinnvoll, darauf zu achten, dass der Gegner tunlichst nicht mit drei oder mehr Kreaturen angreifen kann.
Wojek Halberdiers und auch
Warmind Infantry sind exzellente Kreaturen in einem aggressiven Limiteddeck. Kampftricks wie
Martial Glory und
Arrows of Justice machen es dem Gegner zusätzlich schwer, ohne vernichtende Verluste zu blocken.
Angelic Skirmisher oder gar
Aurelia, the Warleader sind natürlich Bomben, die ein Spiel in kürzester Zeit beenden, insofern man zuvor eine kleine Armee gesammelt hat. Denkt bei der Auswahl eurer Kreaturen daran, dass man mit jeder Kreatur im Deck möglichst oft angreifen will.
Daring Skyjek ist nicht für jedes Deck einfach zu blocken, sobald er fliegt.
Court Street Denizen und
Firefist Striker sehen als Einzelkarten unscheinbar aus, aber können im Zusammenspiel mit anderen ganze Matches gewinnen.
Dimir ist die Gilde der Räuber und Assassinen. Die besondere Eigenschaft Cipher kann in der richtigen Situation die stärkste aller Gildenfähigkeiten sein. Wer seinen Gegner allerdings nicht unter Kontrolle halten kann, wird wenig Freude mit Cipher haben. Ein Schlüssel zum Sieg sind unblockbare Kreaturen wie
Deathcult Rogue. Wenn man hier einen Spruch chiffriert der „Mehrwert“ (dazu mehr in
meinem Artikel über Mittelstreckendecks) erzeugt, kann man zügig gewinnen. Man läuft jedoch immer auch Gefahr, dass die Kreatur von gegnerischen Sprüchen zerstört wird, wobei man dann gleich zwei Karten auf einmal verliert. Wählt den Zeitpunkt für Cipher mit Bedacht und haltet bestenfalls
Spell Rupture parat! Entscheidet man sich für ein aggressives Deck, sind
Hands of Binding erste Wahl. Steht man eher defensiv, könnte
Midnight Recovery passend sein. Derweil blockt
Mortus Strider für wenig Mana jeden Zug eine Kreatur. Meiner Ansicht nach ist Dimir aber eine Gilde, die man besser mit einer anderen verbünden sollte: Aus Orzhov kann man sich der hervorragenden Abwehr bedienen, während man sich aus Simic gute Angreifer leihen kann. Dimir ist außerdem seit Langem für die Zerstörung von Bibliotheken bekannt und in
Gildensturm gibt es ebenfalls wieder einiges, was Karten aus der gegnerischen Bibliothek in den Friedhof befördert. Wer gerne defensiv spielt, kann also versuchen, den Gegner in den Kartentod zu treiben. Praktisch:
Wight of Precinct Six steht in gewaltiger Synergie dazu. Wer gegen Dimir antritt, sollte übrigens darauf achten, dass der Gegner ausgetappt ist, bevor man die größten Probleme auf dem Tisch angeht.
Gruul ist die Gilde der absoluten Urgewalt durch Massen an starken Kreaturen. Die Gildenfähigkeit Bloodrush ermöglicht es nun, ebensolche Kreaturen für Kampftricks abzuwerfen. Ganz nebenbei ist es nicht möglich, Bloodrush auf herkömmliche Weise mit einem Gegenzauber zu verhindern, da es sich hier um eine aktivierte Fähigkeit und nicht um einen normalen Zauberspruch handelt. Wer Gruul spielt, möchte möglichst dicke Kreaturen legen und den Gegner einfach plattwalzen. Anders als Boros wird her auf kleinere Kreaturen eher verzichtet. So ist
Disciple of the Old Ways ein guter Start für ein Gruul-Deck, da man mit seiner die Erstschlagfähigkeit das Spielfeld sichert, aber eigentliche Kernkarten sind
Zhur-Taa Swine und
Ghor-Clan Rampager!
Rubblebelt Raiders und
Gruul Ragebeast putzen den Gegner schnell weg.
Wildwood Rebirth holt eine unangenehm starke Kreatur zurück auf die Hand, vielleicht, um in der nächsten Angriffphase geschickt Bloodrush einzusetzen?
Pit Fight ist eine mächtige Kreaturenzerstörung (bei der Fähigkeiten wie Erstschlag keine Anwendung finden!), ebenso
Ground Assault. Wer gegen Gruul spielt, sollte versuchen, Tempo zu machen, denn hintenraus wird Gruul sicher die härteren Kreaturen haben. Stellt euch nie einem offenen Schlagabtausch mit einem angreifenden Gruul-Magier, wenn ihr nicht selbst ein paar Tricks auf der Hand habt!
Orzhov ist eher defensiv ausgerichtet und entsprechend häufig findet man hier Kreaturen mit viel Widerstand oder besonderen Verteidigerfähigkeiten. Paradebeispiel sind
Basilica Guards, die ein gutes Rückgrat für ein Orzhov-Deck bilden können. Die Gildenhähigkeit ist Extort: Für jede Karte mit Extort auf dem Spielfeld, kann man jedes Mal, wenn man einen Spruch zaubert, egal ob Spontanzauber, Hexrei, Kreatur, Verzauberung, Artefakt oder Planeswalker, zusätzlich ein schwarzes oder weißes Mana zahlen und erhält dafür einen Lebenspunkt, während man dem Gegner einen abzieht. Es ist auch egal, wenn der Zauber durch einen Gegenzauber vernichtet wird; Extort wird trotzdem verrechnet. Entsprechend ist es besonders sinnvoll, viele günstige Extort-Kreaturen zu versammeln, um den Gegner langsam auszubluten.
Syndic of Tithes und
Basilica Screecher etwa sind allererste Sahne. Eigentlich hat man ja alle Zeit der Welt, also warum sollte man nicht darauf warten, dass
Ogre Slumlord seine Wirkung entfaltet oder das Mana für einen
Lord of the Void reicht? Gegen Orzhov sollte man versuchen, die Kreaturen mit Extort zu beseitigen. Am besten bemüht man sich wie gegen Gruul, Tempo zu machen. Im Laufe eines gewöhnlichen Spiels sollte man damit rechnen, dass Extort drei bis acht Mal verrechnet wird, also macht früh Druck! Orzhov hat mit unter anderem
Grisly Spectacle,
Devour Flesh und
Angelic Edict die stärkste Kreaturenzerstörung im Angebot, da es sich zusätzlich auch noch vieler Boros-Karten bedienen kann.
Simic ist die Gilde der größten Kuriositäten. Man spielt hier nicht nur mit Menschenschleim (
Experiment One) oder phantastischen Kreaturen (
Drakewing Krasis), sondern ist auch aktiv an deren Entwicklung beteiligt. Die Gildenfähigkeit Evolve ermöglicht es, selbst kleinste Kreaturen wie
Cloudfin Raptor zu einem riesigen Monster heranwachsen zu lassen. Das ist aber nicht immer ganz einfach, da man neben den Kreaturen mit Evolve auch Karten benötigt, die die Evolve-Fähigkeit auslösen!
Leyline Phantom,
Crowned Ceratok oder
Sapphire Drake sind ein effektives Ende der Manakurve, während man in den ersten Zügen gerne
Drakewing Krasis,
Crocanura oder
Elusive Krasis legen möchte. Simic hat jedoch aus eigener Kraft keine Kreaturenzerstörung, die man in Limited-Deck gegen Bomben dringend benötigt. Genau wie auch Dimir scheint Simic eher eine Gilde zu sein, die eine verbündete Farbe sucht, um Schwächen auszugleichen. Vielleicht bietet sich Gruul hier besonders an? Simic-Decks sind nicht einfach zu bauen. Wenn das Deck aber läuft, kann es ganz schön brutal sein.
Geheimtipp:
Madcap Skills und
Holy Mantle gewinnen Spiele! Allzu viele Kreaturen werden in der Regel eben doch nicht zerstört und beide Verzauberungen lassen dem Gegner auch nicht gerade viel Zeit dazu.
Das war nun schon eine Menge Text zu meinen bisherigen Erfahrungen mit
Gildensturm. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten und möglichst korrekten Eindruck von den fünf Gilden vermitteln, damit ihr bei eurem nächsten Sealed oder Draft gut vorbereitet seid. Zum Schluss möchte ich nun den Kartenpool von meinem Prereleaseevent, den ich euch letzte Woche schon präsentiert hatte, auswerten.
Es ist nun wahrscheinlich nicht mehr überaus schwer zu erraten, welche Gilde ich genommen habe. Boros hatte meiner Ansicht nach die besten Karten in den Gildenboostern und die Promo-Rare (
Foundry Champion) erschien mir ebenfalls stark. Wenn man sich die Karten anschaut, die ich als Müll bezeichnet habe, wird der ein oder andere sicher seine Einwände haben, aber wie gesagt ist das meine subjektive Meinung. In dem Pool habe ich zwar ein paar Bomben gefunden, aber leider waren die wunderschön über einige Farben verteilt. Um eine gute Übersicht zu erhalten, habe ich auch die Doppelländer aufgeführt. Ich habe euch in
meinem letzten Artikel nun die Werkzeuge gegeben, mit denen man aus dieser Tabelle (oder Matrix, wie die Wirtschaftswissenschaftler sagen) ein Deck bauen kann. Nutzt die Chance und bastelt ein wenig herum!
Das war's auch schon von mir für diese Woche. Dieses Wochenende werde ich ein kleines Standardturnier spielen. Vielleicht melde ich mich zu dem Thema nächstes Mal zurück? Bis dahin schreibt mir doch einfach, was ihr noch so lesen wollt!
Henning