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Artikel / Berichte

Im Test: Boosterbattle-Pack
Magic Karten Beobachtungsliste 
magicspielen.de Team
09.10.2012
Kennt ihr schon das sogenannte „Zweipersonen-Spiel“ oder auch „Boosterbattle-Pack“ …?
Anlässlich der Rückkehr nach Ravnica hatten wir zum ersten Mal die Gelegenheit, ein solches auszuprobieren. Dank fürs Testexemplar gebührt wie immer Wizards of the Coast!


Was also hat es damit auf sich? Auf der Packung heißt es:

Erlebe den Spielspaß für zwei beim Mini-Master! Schnapp dir einen Freund, reißt eure Boosterpackungen auf und stürzt euch in den Kampf! Jedes Boosterbattle-Pack enthält:

Zwei halbzufällige Decks mit 22 Karten
Zwei Boosterpackungen Rückkehr nach Ravnica
Eine Einführung, wie man Magic spielt
Eine Regelbeilage


Schnell gegenseitig zugeschnappt und gemeinsam ans Werk gemacht. Unser Boosterbattle-Pack enthielt einmal ein Deck der Selesnija-Gilde und eins der Azorius, man kann aber offenbar irgendeine Zusammensetzung zweier verschiedener Gilden abbekommen. Die exakte Zusammensetzung der beiden Decks in diesem Fall wie folgt:

Selesnija

5 Forest
5 Plains
1 Selesnya Guildgate

1 Centaur's Herald
1 Seller of Songbirds
1 Phantom General
1 Axebane Stag


1 Knightly Valor
1 Coursers' Accord
1 Trostani's Judgment
1 Sundering Growth
1 Heroes' Re
1 Chorus of Might
1 Druid's Deliverance

Azorius

5 Island
5 Plains
1 Azorius Guildgate

1 Chronic Flooding
1 Swift Justice
1 Ethereal Armor
1 Cancel
1 Search Warrant


1 New Prahv Guildmage
1 Azorius Arrester
1 Vassal Soul
1 Armory Guard
1 Soulsworn Spirit
1 Isperia's Skywatch


Bereits durchaus brauchbarer Ausgangsstoff: Genügend Länder, ein guter Mix aus Kreaturen und Sprüchen, auch die jeweiligen Themen der beiden Gilden lassen sich schon vernünftig umsetzen. Keine Ahnung, wer bei diesem Kartenmaterial vorne läge, aber der wirklich spannende Teil kam natürlich erst noch. Jetzt war es nämlich an der Zeit, unsere Boosterpackungen zu öffnen und unser Deck mit einer Auswahl daraus zu verstärken. Eine Schätzung im Vorfeld ergab, dass auf diese Art jedes Deck wohl um circa drei bis sechs Karten wachsen würde, und das taten sie auch.

Azorius durfte sich über die Neuzugänge Bazaar Krovod, Inspiration und das immerhin halbwegs passende Izzet Guildgate freuen, bekam außerdem je ein weiteres Exemplar von Armory Guard und Isperia's Skywatch.


Selesnija erhielt Soul Tithe, einen zweiten Axebane Stag, die gerade in diesem bevorstehenden Duell nützlichen Flieger Sunspire Griffin und Vassal Soul. Weil die Manakosten hier nun ziemlich hoch aussahen, schafften es außerdem sowohl Azorius Guildgate als auch Plains aus dem Booster ins Deck.



Auf ins Gefecht!

Wie nicht anders zu erwarten konnte Azorius mit früher Offensive punkten, während Selesnija eher langsam ans Werk ging. Dann bekam es hin und wieder die erste Kreatur mehrfach inhaftiert oder gar neutralisiert und geriet schnell ins Hintertreffen.


Wenn die großen grünen Kreaturen auf der Bildfläche auftauchten, war es oft schon zu spät, besonders gegen eine Übermacht an Fliegern.


Wenn allerdings Selesnija seine Spielsteinproduzenten zog, sah das Ganze schon völlig anders aus. Auf einmal stand nämlich Azorius unter Druck, und so gut Inhaftieren zum Durchdrücken der letzten Schadenspunkte auch sein mag, in der Defensive ist es bloß eine vorübergehende Lösung, besser bekannt als: überhaupt keine Lösung. Und gegen die Bevölkern-Fähigkeit richtet es ebenfalls nichts aus.


Des Weiteren konnte Selesnija immer dann punkten, wenn es seine eigenen Flieger hatte, und besonders dann, wenn es sie zusätzlich im Kampf mit Verstärkungseffekten aufmotzte.



Fazit

Die beiden Decks waren trotz eindeutiger Ausrichtungen noch angenehm unfokussiert und schwach. Was wir damit sagen wollen: Auf diesem recht niedrigen Stärkeniveau ließ sich kein klarer Sieger ausmachen, stattdessen hing viel vom Schlachtenglück ab. Hier einmal das passende Land von oben, dort einmal ein Inhaftierer und schon war ein Spiel, was bis eben noch auf Messers Schneide stand, über die Klinge gesprungen.

Wer sich gerne mit übermächtigen Decks blutige Kämpfe liefert, kommt hier zwar kaum auf seine Kosten, ein faires und bisweilen spannendes Duell entsteht in der Regel trotzdem. Manchmal fällt der eine früh weit zurück, manchmal der andere, normalerweise geht eine Partie aber bis ins mittlere oder späte Spiel, sodass der eine oder andere Schluckauf zu Beginn gar nicht mehr groß ins Gewicht fällt und beide Seiten dazu kommen, ihre Karten tatsächlich einzusetzen. Ein Duell mit Pistolen ist nun mal weniger interaktiv als ein Boxkampf. Insofern hat die relative Schwäche der Decks eben auch ihre Vorteile.

Dennoch ist eigentlich immer etwas los, dafür sorgt die Zusammensetzung der vorgegebenen Ausgangsdecks. Bei weniger als 30 Karten könnte man befürchten, dass hin und wieder ein Spiel übers quälend langsame Deckende entschieden würde, dazu ist es aber nicht nur nie gekommen, nach den Testspielen zu urteilen ist das sogar ganz und gar ausgeschlossen.

Falls ihr einmal zu zweit seid, entweder keine Decks dabei habt oder einfach etwas Neues ausprobieren wollt, gebt dem Zweipersonen-Spiel/Boosterbattle-Pack eine Chance!