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Artikel / Berichte

Event Decks: M13
Magic Karten Beobachtungsliste 
Tobias Henke
14.08.2012
Vor ein paar Tagen sind die Event Decks zu Magic 2013 erschienen.
Wie üblich handelt es sich dabei um spielfertige 60-Karten-Decks mit einem 15-Karten-Sideboard – perfekt geeignet, um von euch beim nächsten FNM im Standardformat eingesetzt zu werden! Wie üblich gibt es zwei verschiedene Decks, die einzeln oder auch gemeinsam verkauft werden. Jedes kommt mit einer praktischen Deckbox daher, inklusive eines Würfels, einer Magic-Spielanleitung und einem Informationsblatt speziell zu diesem Deck.


Wizards waren so freundlich, mir Testexemplare zur Verfügung zu stellen, und die habe ich für euch einmal genauer unter die Lupe genommen!


„Mächtige Wiederkehr“

Der Plan: Hier dreht sich alles um Kreaturen. Lediglich zwei Karten im gesamten Deck sind weder Kreaturen noch Länder, und bei ihnen handelt es sich um Hexereien, die weitere Kreaturen aus der Bibliothek holen, einmal gezielt (Green Sun's Zenith), einmal en masse (Lead the Stampede). Aber keine Sorge, zwar kann eine solche Armee kräftig zuschlagen, doch das ist nicht das Einzige, was sie kann. Tatsächlich besitzen die meisten Kreaturen Fähigkeiten, die ausgelöst werden, wenn sie das Spiel betreten. Auf die Art erhält man den Effekt einer Hexerei oder eines Spontanzaubers, nur eben im Paket mit einer kampfbereiten Kreatur. Optimale Ressourcenausnutzung!

Und richtig fies wird es, wenn Roaring Primadox mitspielt. Eine 4/4-Kreatur für vier Mana ist an und für sich schon stark, sodass das Primadox eine Fähigkeit verpasst bekommen hat, die häufig ein Nachteil wäre, in diesem speziellen Fall jedoch von immensem Vorteil sein kann. Mit ihr kann man Kreaturen zurück auf die Hand nehmen, um deren ausgelösten Fähigkeiten immer und immer wieder abzurufen, zum Beispiel jeden Zug eine Extrakarte mit Elvish Visionary ziehen.


Auch für Manabeschleunigung ist gesorgt! Je viermal Avacyn's Pilgrim und Llanowar Elves sorgen zusammen mit zweimal Arbor Elf dafür, dass man sehr konstant bereits im zweiten Zug drei Mana zur Verfügung haben wird. Dann spielt man am besten einen Blade Splicer oder Attended Knight und hat auf einmal schon drei Kreaturen auf dem Feld, während der Gegner vermutlich noch ganz ohne dasteht. Folgt jetzt Roaring Primadox, werden es höchstens vorübergehend weniger, im Endeffekt nämlich immer mehr und mehr. Kein Wunder also, dass Geist-Honored Monk mitunter abenteuerliche Ausmaße annimmt!


12 Forest
8 Plains
2 Razorverge Thicket

1 Acidic Slime
2 Arbor Elf
3 Attended Knight
4 Avacyn's Pilgrim
1 Blade Splicer
3 Borderland Ranger
1 Brutalizer Exarch
2 Elvish Visionary
1 Fiend Hunter
1 Geist-Honored Monk
1 Glimmerpoint Stag
4 Llanowar Elves
1 Mwonvuli Beast Tracker
4 Roaring Primadox
1 Stingerfling Spider
1 Stonehorn Dignitary
1 Sunblast Angel
1 Thragtusk


1 Green Sun's Zenith
4 Lead the Stampede

Sideboard:

3 Cloudshift
2 Dismember
3 Kemba's Skyguard
4 Oblivion Ring
3 War Priest of Thune


Das Sideboard: Cloudshift funktioniert wunderbar, um Kreaturen vor gezielter Zerstörung zu bewahren, hier besonders, weil es obendrein ihre ausgelösten Fähigkeiten ein weiteres Mal zum Zuge kommen lässt. War Priest of Thune ist ebenfalls wie geschaffen fürs Deck, denn er hat eine solche Fähigkeit, die sich mehrfach auslösen lässt. Da ist keine Verzauberung sicher! Für Kreaturen gibt's Dismember und um andere störende bleibende Karten kümmert sich die Allzweckwaffe Oblivion Ring.

Die Verbesserungsmöglichkeiten: Mehr Blade Splicer und mehr Thragtusk können definitiv nicht schaden, einfach weil sie so ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Restoration Angel könnte helfen, das Thema der mehrfach ausgelösten Fähigkeiten zu vertiefen. Wenn ihr es gern aggressiv mögt, schaut euch einmal nach Wolfir Silverheart um, und falls euch eher die trickreichen Interaktionen zwischen Roaring Primadox und den anderen Kreaturen gefallen, sucht euch vielleicht einen Garruk Relentless! Dessen Rückseite Garruk, the Veil-Cursed ist nämlich in der Lage, nach den Tieren zu suchen, die ihr gerade benötigt.


„Süße Rache“

Der Plan: Die Schlüsselkarte hier ist Burning Vengeance, eine Verzauberung, die euch erlaubt, jedes Mal zwei kostenlose Schadenspunkte zu verschießen, wenn ihr einen Zauberspruch per Rückblende wirkt. Davon enthält das Deck jede Menge und viele von ihnen verursachen schon von sich aus Schaden. Tatsächlich kann man so gewinnen, ohne überhaupt jemals angegriffen zu haben.

Mit Faithless Looting, Think Twice, Desperate Ravings und Forbidden Alchemy sollte man es immer schaffen können, schnell eine Burning Vengeance – oder zwei! – aufzutreiben. Derweil füllt man seinen Friedhof mit den genannten Karten oder auch mithilfe von Armored Skaab. Er und Fettergeist halten so lange die Stellung gegen feindliche Angreifer und im Zweifel räumt ein Slagstorm auch einmal richtig auf – auf der gegnerischen Hälfte des Tisches, versteht sich.


Habt ihr dann erst einmal Burning Vengeance und ein paar Länder im Spiel, schaltet das Deck sozusagen in den Turbomodus. Jetzt wird jeder Rückblendespruch zu einem kleinen Freudenfeuer, mit dem ihr alles wegbrennen könnt, was euer Gegner euch entgegensetzt. Zu guter Letzt könnt ihr euch außerdem um seine Lebenspunkte kümmern, denn es ist fast unmöglich, dass euch das Feuer jemals ausgeht. Schließlich ziehen fast alle Zaubersprüche, die ihr in dieser Phase des Spiels wirkt, weitere Karten – und haben natürlich Rückblende. Mit einem normalen Deck könnte euch einmal das Gas ausgehen, wenn ihr zu irgendeinem Zeitpunkt vier Länder in Folge oben auf eurer Bibliothek liegen habt; Faithless Looting lacht über so etwas nur!


1 Darkslick Shores
1 Desolate Lighthouse
4 Evolving Wilds
7 Island
9 Mountain
1 Sulfur Falls
1 Swamp

4 Burning Vengeance
4 Desperate Ravings
4 Faithless Looting
3 Forbidden Alchemy
2 Geistflame
3 Pillar of Flame
1 Red Sun's Zenith
1 Rolling Temblor
1 Silent Departure
2 Slagstorm
4 Think Twice


2 Armored Skaab
4 Fettergeist
1 Firewing Phoenix

Sideboard:

2 Arc Trail
4 Bloodcrazed Neonate
2 Dismember
4 Screeching Skaab
3 Secrets of the Dead


Das Sideboard: Für alle Fälle findet sich hier etwas zusätzliche Kreaturenvernichtung, aber besondere Aufmerksamkeit verdient das Paket aus den beiden Kreaturen und Secrets of the Dead. Diese elf Karten sollte man nämlich ins Deck stecken, wenn ein Gegner einmal keine guten Ziele für die eigenen Kreaturenzerstörer bietet; wenn er zum Beispiel auch ein Deck wie dieses spielt. Die blaue Verzauberung kann außerdem als Plan B herhalten, falls euer Gegner gezielt Burning Vengeance zerstört. Auf die Art habt ihr hoffentlich mehr Verzauberungen, als er loswerden kann!

Die Verbesserungsmöglichkeiten: Magmaquake ist eine schöne Karte, die noch etwas gründlicher aufzuräumen vermag und wohl dosiert werden kann. Chandra, the Firebrand fühlt sich in einer Umgebung, in der dermaßen viele Funken fliegen, ebenfalls pudelwohl und in einem Deck mit derart vielen Hexereien und Spontanzaubern ist Talrand, Sky Summoner auch immer eine Überlegung wert!


Fazit

Beide Decks verfolgen einen klaren Plan und einen ziemlich interessanten noch dazu! Die Umsetzung ist gelungen und im Vakuum funktionieren die Decks jeweils ganz ausgezeichnet. Ob ihr mit den unveränderten Versionen in eurem Laden beim FNM auf dem Siegertreppchen ganz oben landen werdet, hängt indes natürlich stark davon ab, wie stark eure Konkurrenz ist. In jedem Fall dürftet ihr aber zumindest sinnvoll mitspielen und den einen oder anderen Sieg einstreichen können. Und mit ein paar kleinen Verbesserung steht auch einem Turniergewinn nichts im Wege. Probiert es aus!